Teil 1: Entlang der Nordküste bis Ferrol

Tage 1-3: Anreise

Die Anreise nach Spanien gestaltet sich ähnlich wie bei unserer Reise nach Portugal im Jahr 2019. Wir fahren durch Frankreich und nutzen dabei abschnittweise die Autobahn. Wir übernachten zum ersten Mal etwas außerhalb von Paray le Monial auf einem Parkplatz direkt am Canal du Centre und dann kurz vor Bordeaux in Bonnes. Das war etwas anders geplant, aber wenn man bei der Koordinateneingabe nicht darauf aufpasst, dass hier die Längengrade von West nach Ost wechslen ….? Am nächsten Tag schaffen wir es dann bis auf den Stellplatz in Elorrio, den wir schon von der Rückreise aus Portugal her kennen und finden noch die Zeit für einen abendlichen Spatiergang durch den am Montagabend sehr belebten Ortskern.

Paray le Monial / Canal du Centre


Elorrio


Tag 4: Bilbao mit Hindernissen und Castro Urdiales zum Abschluss

Für den Besuch in Bilbao nutzen wir den Stellplatz in Zamudio und fahren von dort mit der Bahn nach Bilbao. Am späteren Nachmittag folgt dann mit dem Besuch in Castro Urdiales sozusagen das Kontrastprogramm zur Großstadt. Der 30.000 Einwohner Ort liegt direkt am Meer und kurbelt mit herrlichem Sonnenschein, Strand, schroffen Klippen und blauem Meer das Urlaubsgefühl so richtig an. Zum Übernachten fahren wir ein Stück ins Landesinnere auf einen privaten Stellplatz in El Puente.


Bilbao

Eigentlich sollte es ganz einfach sein, mit der Bahn nach Bilbao zu fahren. Der Stellplatz in Zamudio liegt nur wenige Meter unterhalb des Bahnhofs und die Bahn fährt direkt ins Zentrum. Nach der Internetrecherche gibt es Einzelfahrscheine, die für uns am günstigsten sind. Leider ist der Automat dann aber nicht bereit, entsprechende Fahrkarten herauszurücken. Als wir einen jungen Mann ansprechen, ob er denn helfen könne, scheint das aufgrund der mangelnden Verständigungsmöglichkeiten zunächst nicht sehr erfolgversprechend. Dann stellt sich aber heraus, dass der Automat einen Defekt hat und, dass die Technikerin schon daran arbeitet. Da die Repartaur offensichtlich Zeit in Anspruch nimmt, lässt die Technikerin uns zusammen mit dem jungen Mann mit ihrer Karte durch die Schranke. Wir fahren dann zusammen bis zur zentralen Station im Zentrum Bilbaos, wo wir aber natürlich wieder an einer geschlossenen Schranke landen, die sich ohne Fahrkarte nicht öffnen lässt. Unser Begleiter ruft darauf hin einen Ordner und setzt diesen von unserer besonderen Situation in Kenntniss. Der für uns wie ein Wasserfall klingende Redeschwall ist offensichtlich so überzeugend, dass wir dann ohne weitere Probleme passieren dürfen. Die Fahrkarte für die Rückfahrt macht dann übrigens überhaupt keine Probleme mehr. Nicht nur dass der Automat gut funktioniert, wir erhalten auch noch Hilfestellung von einer freundlichen Mitarbeiterin, die uns durch die auszuführenden Menüpunkte begleitet.

Bilbao empfinde ich als eine Stadt der Gegensätze, die allerdings sehr gut mit einander harmonieren. Da gibt es zum einen eine sehenswerte Altstadt mit hohen, gut gepflegten Häusern und schattingen Straßen, die jede Menge an Einkaufsmöglichkeiten bieten. Am Nervion entlang stehen dann hohe und mondäne Gebäudefronten und rund um das Guggenheim Museum wird es hypermodern. An vielen Stellen gibt es von den alten Gebäuden nur noch die Fassaden, die in die Neubauten integriert wurden.

rund um das Guggenheim Museum


Castro Urdiales


Tag 5: kilometerlanger Sandstrand, Großstadt und verträumtes Örtchen

Wir starten an diesem Tag mit einem Spaziergang auf der sehr langen Strandpromendae in Laredo. Der Nebel, der sich zu einem Dunst in der Luft auflöst, zeigt, dass das Wetter hier launisch sein kann. Danach fahren wir nach Santander. Einer schönen Stadt mit viel zu wenigen Stellplätzen, der man einen gewissen Reichtum anmerkt. Wir übernachten wieder etwas im Landesinneren in Cortes. Einem kleinen Ort, in einer ansonsten eher industriell geprägten Region, der sich sicher nicht nur für uns hübsch herausgeputzt hat.


Laredo


Santander

Santander ist bei Wohnmobilisten offensichtlich sehr gefragt, denn die vorhandenen Stellplätze sind auch außerhalb der Saison eher knapp. An diesem Tag stehen schon mehr Wohnmobile auf dem Parkstreifen entlang der Straße als auf den offiziellen Platz überhaupt passen. Wir parken etwas weiter unterhalb ebenfalls auf diesem Parkstreifen. Als wir nach dem Stadtbesuch Nachmittags unseren Cappuccino trinken, werden wir von einem Polizisten höflich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass wir hier nicht parken dürfen. Obwohl wir kein Verbotsschild gesehen haben, machen wir natürlich klar, dass wir weiterfahren wollen und erhalten noch eine Gnadenfrist, die es uns erlaubt, unseren Cappuccino in Ruhe austrinken zu können.


Cortes


Tag 6:
Überfüllte Ortschaften, grandios Landschaften und eine ausgiebige Erkundung von Llanes

Wir fahren zurück zur Küstenstraße und folgen der CA131 nach Westen. Der Abschnitt bietet einige schöne Aussichten. Eigentlich wollten wir uns zumindest San Vincente de la Barquera näher ansehen. Hier ist es allerdings so voll, dass wir gar nicht erst nach einem Parkplatz Ausschau halten und uns mit dem Panorama begnügen, das sich von der Anhöhe aus zeigt. Aus diesem Grund sind wir frühzeitig in Llanes. Dort nutzen wir die Zeit, um auch bei durchwachsenenm Wetter mehrere Spaziergänge entlang der Küste und durch den Ort zu unternehmen.


San Vincente de la Barquera


Llanes


Tag 7: Freitag in einer Industriestadt bei bescheidenem Wetter

Wir fahren an der Küste entlang nach Gijon. Die Großsatdt wird oft als Industriestadt beschrieben. Entsprechend niedrig war meine Erwartungshaltung, zumal das Wetter bescheiden war. Allerdings wurde ich dann doch positiv überrascht. Es gab durchhaus spannende Aussichten und bei etwas besserem Wetter würde auch ein zweiter Besuch lohnen. Da es in Gijon keinen vernünftigen Stellplatz gibt, fahren wir am späteren Nachmittag noch weiter nach Overo. Auf diesem Parkplatz sind die acht großzügigeren Parkflächen natürlich schon längst belegt. Wir drängen uns daher, wie andere auch, auf mehr oder minder großen Parkplätzen wie die Sardinen in der Dose.


Gijon


Tag 8: Steilküste vom Feinsten und Wellen satt

Wir folgen der Küste weiter nach Westen. An diesem Tag steht Natur pur auf dem Programm. Der Sonnenschein sorgt in Verbindung mit der aufgewühlten See und der damit einhergehenden Gischt für besondere Eindrücke. Die Steilküste ist in diesem Bereich einfach herrlich. Wir übernachten in Navia, wo wir bei einem Abendspaziergang dann auch noch in direkten Kontakt mit dem Meer kommen. Auch hier sorgen möchtige Wellen und Sonne für eine eigenartige Atmosphäre, die vom Murmeln der kleinen Kiesel, die durcheinander gewirbelt werden, auch akustisch untermalt wird.


Cabo Penas


Cabo Vidio


Cabo Busto


Navia


Tag 9: überflutete Strände und eine Kleinstadt mit engen Gassen

An diesem Tag kommen wir am berümten Strand der Kathedralen und an weiteren Badestränden vorbei. Von diesen ist aber fast nichts zu sehen. Zum einen scheinen wir die Flut erwischt zu haben und zum anderen sorgen wilde Wellen dafür, dass große Teile der Strandzugänge nicht mehr zu sehen sind. Am Nachmittag besichtigen wir Viveiro, ein kleiner Ort am Ende einer Bucht, mit steilen schmalen Straßen. Eigentlich hatten wir vor auf einem kleinen Parkplatz direkt oben an der Steilküste zu übernachten. Allerdings war dort am frühen Sonntag Abend so viel los, dass wir unser Vorhaben aufgeben musste. So sind wir nach einem kurzen Blick in die Weite nach San Roman zurückgefahren, da auch der Hafen in Vicedo keine wirklich Alternative war.


Rinlo


Strände unter Wasser

Praia de Xuncos / Praia dos Castros

Praia das Catedrais


Viveiro


San Roman


Tag 10:
herrliche Aussichten, sehr viel Wind und eine aufgeräumte Hafenstadt zum Abschluss

Wir starten am Leuchtturm Estaca de Bares und kämpfen uns durch Carino bis zum Cabo Ortegal. Obwohl wir noch lange nicht am westlichsten Punkt angekommen sind, bekommt unsere Route langsam eine deutliche Kompnente nach Süden. Beim Überqueren der Serra de Capelada bekommen wir hautnah mit, warum hier soviele Windmühlen stehen. Was hier weht, ist deutlich mehr als eine steife Brise. Der Tag endet in Ferrol einer Hafenstadt, die starkt von der Marine geprägt ist.


Faro da Estaca de Bares

Am Leuchturm vorbei führt ein Weg bis nach vorne zur Klippe. Allerdings wird der Weg dabei immer abenteuerlicher und ist am Ende nichts mehr für Spaziergänger.


Cabo Ortegal

Auch das Cabo Ortegal bietet einen grandiosen Blick. Die Anreise durch Carino gestaltet sich allerdings problematisch. Eine wirklich Ausschilderung gibt es nicht und das Navi führt mal wieder in die engsten Gassen. Zum Glück kommt uns niemand entgegen und auch die Balkone sind hoch genung, sonst würden wir wahrscheinlich heute noch feststecken.


Serra de Capelada

Wie so oft, beschließen wir nicht über die Hauptstrecke zu fahren, sondern über eine kleine Straße, die der Küstenlinie weiter folgt. Am Aussichtspunkt Vixiada Herbeira stehen sehr viele Windräder in Reih und Glied. Dass diese dort auch viel zu tun haben, merken wir dann, als wir uns der Hütte nähern wollen. Hier gibt es Ecken, um die der Wind so stark weht, dass es schwer fällt, stehen zu bleiben. Entsprechend dynamisch ist der Wechsel aus Sonne, Wolken und Nebel, der das ganze Szeanrio zum Teil richtig unwirklich erscheinen lässt.


Ferrol

Im Ferroll gibt es riesige Hafen- und Werftanlagen, die von der Marine genutzt werden. Die Stadt selbst, macht in dem Teil, in dem wir unterwegs sind einen aufgeräumten Eindruck, was nicht zuletzt daran liegt, dass die Straßen schachbrettartig angelegt sind.


2022_08 Nordspanien Route

Teil 1: Entlang der Nordküste bis Ferrol

Teil 2: Nach Süden bis Portugal und durchs Land bis Monforte de Lemos

Teil 3: zurück durchs Landesinnere