Teil 2
Tag 7: Die Sternenstadt und Monumente einer frühen Christenheit
Palmanova ist eine sternförmig angelegte Festungsstadt, die mich an Neuf Brisach erinnert hat. Allerdings ist die Anlage hier so groß, dass die zur Verfügung stehende Fläche wohl nie vollständig zur Besiedlung genutzt wurde. Im Innern der Stadt kann die Symetrie ganz schön verwirren und es ist manchmal gar nicht so einfach, die Orientierung zu behalten. Leider haben bei unserem Besuch die auf dem zentralen Platz aufgestellten Marktbuden und Karusells die Symetrieachsen so zugestellt, dass entsprechende Bilder nicht möglich waren. So zu sagen als Entschädigung haben wir uns aus dem Angebot an wohlschemeckender Salami und leckerm Käse bedient.
Palmanova
Aquileia
Nachmittags sind wir nach einem Einkauf in Cervignano del Friuli nach Aquileia gefahren. Der Ort wurde schon in der Antike besiedelt und es sind etliche Reste römischer Baukunst vorhanden. Besonders markant und interessant sind aber die Basalika und die Gebäude im Umfeld. Die Basilika wurde 1031 über einer Kirche des 4. Jahrunderts errichtet. Dabei wurde das Bodenmosaik wohl einfach verschüttet. Aus diesem Grund blieb es nahezu unbeschädigt und gilt heute als größtes Bodenmosaik des frühen westlichen Christentums.
In der Krypta der Basilika ist dann wieder die farbenprächtige Ausmahlung der Kirchenräume zu bewundern.
Leider wurde durch das Fundament des Glockenturms ein weiteres Mosaik teilweise zerstört. Interessant zu sehen ist aber auch, mit welchem Geschick der historische Fußbodenbelag den Besuchern zugänglich gemacht wurde. So läuft man auf Stegen aus Plexiglas und kann auch das Fundament des Turms auf Höhe des alten Mosaikfußbodens fast ganz umrunden.
Tag 8: Spaziergänge am und über dem Meer
Grado
Nachdem wir es bisher nicht geschafft hatten, einen Spaziergang am Meer bei einladendem Wetter zu unternehmen, wurden wir an diesem Tag entschädigt. In Grado schien die Sonne und so sind wir nach dem Früstück bei Temperaturen und Windverhältnissen, die eher an die Nordseeküste erinnerten, zu einem ausgiebigen Spaziergang aufgebrochen. Der Ort hat vom historischen Zentrum über die auf Inseln gelgenen Neubauten mit mediteranem Flair bis hin zur langen Strandpromenade wirklich viel zu bieten. Durch die vergleichsweise geringe Zahl an Touristen und die Zeit außerhalb der Saison wurde dies nur noch unterstrichen.
Sentiero Rilke
Auch am Nachmittag bleibt uns das schöne Wetter mit herrlichen Aussichten erhalten. Unterwegs sind wir auf dem sogannten Rilke Weg, den der Lyrike angeblich gerne gewandert ist. Der Weg führt über den Kamm der Steilküste und bietet schöne Ausblicke in die Bucht von Triest und auf das auf einer Klippe gelegene Castello di Duino.
Tag 9: Triest oder auch nicht
Eigentlich sollte an diesem Sonntag Triest auf dem Programm stehen. Wir wollten vor oder in Triest übernachten und dann am Vormittag einen Stadtspaziergang machen und am Nachmittag die Strada Napoleonica (die Höhenpromenade oberhalb von Triest) entlanglaufen. Daraus wurde jedoch nichts. Aufgrund einer großen Veranstaltung am Hafen war die Stadt sehr voll und die Anfahrt verzögerte sich auch wegen der interessanten Verkehrsführung nach italienischer Art erheblich. Zudem sind wohl sehr viele Einwohner Triests an diesem sonnigen Herbsttag auf die Idee gekommen auf dem Höhenweg zu promenieren, so dass alle Parkplätze im Umkreis von mehreren Kilometern besetzt waren.
Also haben wir am Vormittag von Muggia aus einen Blick auf Triest geworfen und sind dann bis Gorizia durchgefahren, wo wir am Nachmittag einen Spaziergang durch die leider weitgehend geschlossene Stadt gemacht haben.
Triest vom Meer aus
Gorizia
Gorizia oder auch Görtz lieg sozusagen auf der Grenze nach Slowenien. Den Grenzübertritt haben wir aber aufgrund der Corona Pandemie und der nicht immer ganz eindeutigen Ein- und Ausreiseregelungen vermieden.
Tag 10: Ein schöner Tag in Udine und Cividale del Friuli
Der Stadtbummel in Udine und der Besuch von Chividale del Friuli zählen sicher auch, aber nicht nur, wegen des wirklich schönen Wetters zu den Highlights dieser Tour durch Norditalen.
Udine
Chividale del Friuli
Chividale hat alles zu bieten, was man sich als Besucher so vorstellt. Historische enge Gassen, passende Gebäude, ein altes Kloster als und mit Museum, die hohe Ponte del Diavolo über die Natisone, einen schönen Blick auf die Berge und nicht zuletzt leckere Dolce aus regionaler Fertigung.
Buttrio
Übernachtet haben wir an diesem Tag in Buttrio. Einem Ort mit ca. 4.000 Einwohnern südlich von Udine. Ich erwähne dies hier, um den vielen kleinen Gemeinden im Norden Italiens dafür Danke zu sagen, dass sie Wohnmobilisten ein ferundliches Willkommen bereiten. Mehrere schön angelegte kostenlose Stellplätze mit vollständiger Ver- und Entsorgung in Buttrio sprechen stellvertretend für viele andere Orte für sich.
Tag 11: zurück nach Österreich
An diesem Tag sind wir mit einem kurzen Zwischenstopp in Tarvis nach Villach gefahren.
Tarvis
Tarvis ist ein kleiner Ort unmittelbar vor der Grenze nach Österreich, der vollständig von der Wintersaison geprägt ist. An diesem Tag war es schon winterlich kalt und es fehlte nur noch der erste Schnee.
Villach
Da wir noch etwas Zeit hatten, haben wir abschließend einen Abstecher nach Klagenfurt unternommen. Dabei ist es uns tatsächlich gelungen, einen von drei! offiziellen Stellplätzen zu ergattern. So konnten wir am nächsten Vormittag noch einen ausgiebigen Stadtspaziergang unternehmen.
Tag 12: Stadbesuch und Rückreise
Klagenfurt ist eine interessante Stadt, deren Erkundung sich lohnt. Kulturelles Highlight waren Gesangsdarbietungen eines spontanen Duos aus Straßenmusiker mit Saxophon und pausierendem Liferando Fahrer. Die beiden waren wirklich hörenswert.
Nach dem Mittagessen sind wir dann gemütlich am Südufer des Wörthersees entlang gefahren.
Danach ging es auf die Autobahn bis zu einer letzten Übernachtung unmittelbar am Ufer des Chiemsees.
Klagenfurt
Wörtersee
Chiemsee
Teil 1: nach Westen bis Cittadella und zurück bis Palmanova
Teil 2: Weiter bis Triest und über Udine und Klagenfurt zurück nach Hause