Teil 2: Nach Süden bis Portugal und durchs Land bis Monforte de Lemos
Tag 11: Über Betanzos nach A Courna
Die Küste ist in diesem Bereich sehr zerklüftet. Wir fahren auf einen relativ direkten Weg mit einem Zwischenstopp in Betanzos in Richtung A Coruna. A Coruna ist die letzte Großstadt an der Küste, an der wir vorbeikommen. Da es nur eine Handvoll Stellplätze gibt, die auch außerhalb der Saison nicht ausreichen und wir auch sonst keine Parkgelegenheiten ausmachen können, die Erfolg versprechen, beschließen wir uns A Coruna nur von außen anzusehen. Nach einem Stopp in Santa Cruz im Osten der Bucht, umrunden wir die Stadt im Süden bis zum Stellplatz beim Hafen von San Pedro. Bei einem Spaziergang entdecken wird dann einen Parkplatz mit freier Sicht auf das Meer und parken um.
Betanzos
Die Altstadt von Betanzos liegt ganz am Ende einer Bucht auf einem Hügel. Die Stadt wird von zwei Flüssen, dem Rio Mendo im Westen und dem Rio Mandeo im Osten, die hier zusammenfließen und ins Meer münden nahezu umschlossen.
Santa Cruz
Santa Cruz liegt am Ostufer der Bucht gegenüber von A Coruna. Bei klarer Sicht hat man von hier aus einen guten Blick auf die „Skyline“ der Stadt. Von besonderem Charme ist aber ein kleines Kastell auf einer Insel, die über eine Fußgängerbrücke mit der Uferpromenade verbunden ist und die vielen kleinen Buchten mit Sandstrand, die zum Baden einladen.
Miradoro Fiesta o Atlantico
Wir umrunden A Coruna im Süden und fahren den Stellpaltz in der Nähe von Porto de San Pedro an, obwohl die Beschreibnung in unserer Stellplatz-App deutliche EInschränkungen erkennen lässt. Bei einem kurzen Spaziergang entdecken wir dann den Parkplatz am Miadoro. Hier stehen wir mit zwei anderen Wohnmobilen mit freiem Blick auf das Meer und der größte Teil der Parkplatzfläche bleibt zunächst ungenutzt. Je näher allerdings der Sonnenuntergang rückt, desto voller wird es und es kommen viele, vor allem junge, Menschen, um das Schauspiel zu genießen. Nachdem es dunktel geworden ist, fahren alle wieder zurück, ohne, wie zunächst befürchtet, Party zu machen und wir haben eine ruhige Nacht.
Tag 12: Küste in besonderem Licht und geschäftiges Treiben im Hafen
Wir nehmen sozusagen das Programm aus Steilküste und Ausblick wieder auf. An diesem Tag kommen aber Nebel und eine zum Teil sehr interessante Wolkendecke, die für eine besondere Beleuchtung sorgt hinzu. Nach einem langen Strandspaziergang in Laxe folgt noch ein Besuch des Cabo Vilan, bevor wir dann auf dem Hafenparkplatz in Camarinas übernachten.
Ermida de Santo Hadrian
Die Ermitage des Heiligen Hadrian liegt auf einer ansonsten unberührten kleinen Landzunge. Das Innere der Kapelle ist nur durch einen kleinen Schlitz zu sehen und auch nicht wirklich spektakulär. Anders sieht es aber an diesem Tag mit der Umgebung auf. Der Nebel lässt die nächste Landzunge wie eine Insel aussehen und die Wolkendecke wirkt zusammen mit der Sonne so, als wolle der Heilige demnächst erscheinen.
Faro do Roncudo
Wir fahren durch Corme und dann über ein kleines Sträßchen bis zum Faro do Roncudo. Dabei wird der Nebel um uns herum immer dichter. Bei der Mittagsrast hellt es dann wieder auf und der Nebel, rückt wieder etwas weiter in die Ferne.
Laxe
Das besonder an Laxe ist der lange Strand mit fast weißem Sand, der die ganze Bucht einnimmt. Der Ort selbst besteht aus verwinkelten Gassen, die oft einfach enden oder in einen Fußweg übergehen. Wer hier mit dem Auto reinfährt, was durchaus üblich ist, sollte sich auskennen.
Cabo Vilan
Auch das Cabo Vilan liegt am Ende einer kleinen Straße. Da es hier ein kleines Museum und auch Versuchsanlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien gibt, die mit entsprechenden Erklärtafeln versehen sind, ist dennoch relativ viel los.
Camarinas
Camarinas ist kleiner Fischerort mit relativ großem Hafen. Die Gassen sind zum Teil malerisch und an der Uferpromenade entlang reiht sich ein Restaurant ans andere. So wie manche Schiffe geprakt sind, scheint der Wohnraum jedenfalls nicht knapp zu sein.
Als wir von unserem Spaziergang zu unserem Wohnmobil, das auf dem Parkplatz am Hafen abgestellt ist, zurückkommen, herrscht dort Hochbetrieb. In der Hafenausfahrt herrscht Rush Hour. Man hat den Eindruck, dass nur der, der als erster rauskommt, etwas fängt. Allerdings sind es so viele Schiffe, dass man dem Treiben noch länger zuschauen kann und auch mal mitbekommt, wie die Fischkutter vor der Ausfahrt fertig gemacht werden.
Tag 13: Das Ende der Welt in dichtem Nebel
Wir bleiben unserm Programm vom Vortag treu und folgen der wilden und nur wenig besiedelten Küste nach Süden. Muxia ist ein kleinr Wallfahrtsort, der von vielen Pilgern, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind, besucht wird. Das Highlight des Tages sollte aber Fisterra, das „Ende der Welt“ werden. Hier liegt der Kilomater Null des Jakobswegs, an dem viele Pilger ihre Schuhe ausziehen und „hinterlegen“. Als wir ankommen, ist es so nebelig, dass wir nur die nähere Umgebung sehen und das Meer allenfalls erahnen können. Da der Stellplatz am Ort völlig ausgebucht ist, fahren wir notgedrungen weiter zu einem naturbelassenen Platz am Strand, dem Praia de San Mamede nördlich von Carnota. Als wir um kurz nach 17:00 Uhr ankommen, liegt auch hier alles unter dichtem Nebel, was aber keinen vom Baden abhält. Drei Stunden später ist der Himmel klar und die Landschaft zeigt sich im goldenen Licht des Sonnenuntergangs.
Muxia
Fisterra
Praia da Boca do Rio
17:30 Uhr
20:30 uhr
Tag 14: Das Nebel- / Sonnespiel setzt sich fort
Wir wählen für diesen Tag eine Route, die in Küstennähe bleibt. Als wir am Morgen am Faro de Punta Insua ankommen, liegen der als Hotel genutzte Leuchtturm und der Sandstrand unter einer dichten Nebeldecke und es ist kaum etwas zu erkennen. Glücklicherweise lichtet sich der Nebel bald und wir besichtigen Muros in hellem Sonnenschein. Wir übernachten in Padron, einem Städtchen, das stark durch die Pilger des Jakobswegs geprägt ist.
Faro de Punta Insua
Muros
Padron
Tag 15:
Entlang der Küstenlinie nach Süden zu einem unvergesslichen Abend unter Palmen
Auch an diesem Samstag folgen wir der Küstenlinie nach Süden. Leider klappt es aufgrund des Wetters und der Tatsache, dass wir manchmal einfach keinen passenden Halt finden, nicht immer mit der Aussicht. Da es keine Chance gibt, auf dem Stellplatz in Pontevedra einen Platz zu finden, fahren wir die wenigen Kilometer zurück zur Bucht von Combarro, wo in einer gepflegten Anlage nur noch Palmen zwischen uns und dem Wasser stehen.
Monte de Siradella
Im Örtchen O Grove ist die Hölle los. Hier scheint man sich Samstags zu treffen, einzukaufen und möglicherweise sind auch noch Veranstatlungen zugange. Nach dem vergeblichen Versuch am Hafen doch noch einen Parkplatz zu finden, entschließen wir uns, gleich auf den nahegelegenen Hügel Monte de Siradella zu fahren. Hier gibt es mehrere Aussichstpunkte und die Steinformationen sind an manchen Stellen spannend.
Combarro
Nach so viel Küste wollten wir den Tag eigentlich mit einem Stadbesuch in Pontevedra beschließen. Hier ist der Stellplatz aber ebereits so überfüllt, dass selbst der Zufahrtsweg in abenteuerlicher Weise zum Parken genutzt wird. Also entschließen wir uns, zum Stellplatz in der Bucht bei Combarro zurückzufahren. Statt Stadtspaziergang spazieren wir nun an der Bucht entlangen und freuen uns über das sehr schöne Ambiente. Als wir wieder zurückkommen, entwickelt sich um uns herum eine gewisse Geschäftigkeit. Man verhandelt darüber, wer wann aufbricht und beginnt, die Wohnmobile dichter und in die zweite Reihe zu rücken. Am Ende stehen auf dem Platz wohl mindestens doppelt so viele Autos, wie offiziell vorgesehen. Um uns Deutsche hat man dabei aber einen Bogen gemacht.
Kurz nach Neun startete dann in der nahegelegenen Bar die Lifemusik. Schlager in spanisch und in einer Lautstärke, die selbst bei geschlossenen Türen unanagenehm war, werden gesungen. Das Letzte, was ich an diesem Tag höre, war der Titel „grieschicher Wein“ – natürlich in Spanisch – bevor ich mit weit ins Ohr geschobenen Stöppsel ins Bett gehe.
Tag 16: Tschüss Küste
Wir erreichen an diesem Sonntag mit der Grenze zu Portugal den südlichsten Punkt unserer Reise und müssen uns von der Küste verabschieden.
Bevor es soweit ist, besuchen wir noch Baiona. Wir müssen weit außerhalb parken, haben dafür aber einen Platz mit Blick auf das Meer. Unser Weg führt uns an der Küstenpromenade entlang zurück nach Baiona und dann einmal auf Höhe des Meeres um die Zitadelle. Für einen Besuch des Ortes fehlt uns die Lust, da es dann noch einige Kilometer mehr geworden wären.
Am Nachmittag besuchen wir noch die Grenzstadt Tui. Da es hier keine vernünftigen Stellplätze gibt, landen wir in A Esfarrapada. Hier gibt es drei gut angelegte Plätze und eine Entsorgung, die aber irgendwie nicht sehr beliebt sind. Und so bleiben wir diese Nacht trotz Hochsaison mitten im Nirgendwo allein.
Baiona
Tui
Tag 17: Flüsse und Täler
Erste Station dieses Tages ist Ribadavia. Danach geht es am Rio Mino entlang, bis wir kurz nach Ourense auf kleinere und steile Straßen abbiegen, die uns auf dem Bergrücken entlang des Rio Sil führen. Der Fluss hat sich tief eingeschnitten und der Blick ins Tal hinab zum Fluss ist an vielen Stellen atemberaubend. Da der Parkplatz in Parada de Sil sehr schräg ist und auch nicht wirklich nach Wohnmobilstellplatz aussieht, beschließen wir bis nach Castro Caldelas zu fahren und am nächsten Tag für die geplante Wanderung zurückzukommen. Castro Caldelas liegt steil am Berghang. Die Altstadt und die Burg waren den Abstecher allemal wert.
Ribadavia
In Ribadavia ist es an diesem Montag Morgen zumindest in der Altstadt relativ ruhig. So wie es den Anschein hat, erholt sich das Städtchen von einem ereignisreichen Wochenende. In den Gassen bietet sich ein bemerkenswert harter Kontrast von Licht und Schatten.
Rio Sil
Nachdem wir uns den Bergrücken hnauf geschlängelt haben, halten wir an verschiedenen Atraktionen und Aussichtspunkten. Zu ihnen zählen die heute als Pardor Hotel genutzte ehemalige Abtei Santo Evesto de Ribas de Sil, der Staumauer in der Nähe von Loureiro sowie die Aussichtspunkte Ribeira Sacra und Columna.
Castro Caldelas
Castro Caldelas liegt am Hang und bietet nach einer Seite einen weiten Ausblick. Der Besuch der Burg und der anschließende Rundgang durch die angerenzenden Gassen ist an diesem Abend ein würdiger Tagesabschluss.
Tag 18: Ein herrlicher Spaziergang und steile Weinberge
Wir fahren zurück bis Parada de Sil. Hier unternehmen wir eine kleine Rundwanderung. Der Weg führt uns zunächst zu den Aussichtspunkten Miradoiro dos Torgas und Balcons dos Mouros ou de Madrid hoch über dem Fluß Sil. Der Rückwegverläuft dann durch einen Hain mit uralten Wahlnussbäumen und Natursteinmauern.
Im Tagesverlauf fahren wir weiter nach Monforte de Lemos und durchqueren dabei Weinberge mit Steilhängen, bei denen es einem schwindlich werden könnte. Leider sind die wenigen Haltemöglichkeiten alle bereits belegt, so dass es von diesem Abschnitt keine Bilder gibt.
In Monforte de Lemos gibt es hoch über der Stadt ein Kastell, das heute als Hotel genutzt wird. Leider war der Uferweg entlang des Rio Cabe teilweise gesperrt, weil ein Feuerwerk aufgebaut wurde.
Parada de Sil
Monforte de Lemos
Teil 1: Entlang der Nordküste bis Ferrol
Teil 2: Nach Süden bis Portugal und durchs Land bis Monforte de Lemos