Kurzbesuch im Norden Italiens
Tag 1: Auf nach Italien
Wir starten im Verlauf des Samtagmorgens und fahren durch die Schweiz in Richtung Italien. Übernachten wollen wir irgendwo am südlichen Ende des Lago di Como. Fündig werden wir in Tavernola. Hier gibt es einen gut ausgestatten und hübsch angelegten Stellplatz, der allerdings etwas außerhalb bei den Fußballplätzen liegt. Der Spaziergang nach und durch Cernobbio vermittelt einen ersten Eindruck von der Geschäftigkeit und dem Leben im Norden Italiens.
Tag 2: Moncalvo, Asti und Barbaresco
Am Sonntag fahren wir zunächst über die Autobahn weiter nach Süden. Der geplante Kurzbesuch in Novara muss entfallen, da in der Stadt Markt ist und daher alle Parkplätze so stark nachgefragt sind, dass wir mit unserer größeren Kiste keine Chance haben. Also fahren wir weiter in Richtung Asti. Entlang der SP457 liegen auf vielen der Hügel Ortschaften, die ein wenig wie Zuckerglasur auf Plätzchen wirken. Spontan entscheiden wird uns dafür, nach Moncalvo abzubiegen. Wir genießen die Aussicht und schlendern über den Markt und durch die engen Gassen. Am frühen Nachmittag erreichen wir dann Asti. Auch hier spazieren wir durch die Stadt. Da uns der zentrale Parkplatz, der gleichzeitig auch Wohnmobilstellplatz ist, nicht richtig gefällt, fahren wir weiter und erreichen schließlich über schmale und verschlungene Straßen einen Stellplatz bei Barbaresco. Leider hat das fußläufig erreichbare und viel gelobte Restaurant neuerdings Sonntag Abends geschlossen und die schmale Straße hinter dem Stellplatz erweist sich als relativ laut. Dafür werden wir durch eine grandiose Aussicht über Täler und Hügel entschädigt.
Moncalvo
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Asti
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Bei Barbaresco
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Tag 3: Verfrühter Besuch am Meer
Im Navi ist eine Route nach Pigna einprogramiert, die über schmale Straßen durch die Berge führt. Zunächst sind wir begeistert von den nach jeder Kurve neuen Aussichten auf Weinberge und Hügel. Als die Route dann in Richtung Rezzo abbiegt, wird die Straße allerdings sehr schmal. Weil es kaum Ausweichmöglichkeiten gibt, ist das Fahern auch nicht ganz stressfrei. Dann stellt sich heraus, dass die weiterführende Straße gesperrt ist, so dass wir umkehren müssen. Infolge dessen fahren wir dann doch weiter nach Imperia und wollen Pigna, wie es wohl allgemein üblich ist, am nächsten Tag von der Küste aus in Angriff nehmen. Die Nacht verbringen wir auf einer riesen Schotterfläche zwischen dem Hafen von Arma di Taggia und dem Küstenradweg.
Imperia
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Abendspaziergang
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Tag 4: Kleine Dörfer in den Bergen
Nachdem es am Vortag durch die Berge nicht geklappt hatte, fahren wir diesmal den üblichen Weg über die SP64 nach Pigna. Wir sind schon sehr gespannt, denn auf den Karten und auch auf den Luftbildern von Google sind keine Straßen zu erkennen, es sieht einfach so aus, als müsste man durch das eine Haus in das nächste gehen. Tatsächlich gibt es ein Gewirr von Bögen, Stiegen und Durchgängen, die zum Teil wie Kellergewölbe wirken und auch tagsüber beleuchtet sind. Auf dem Rückweg zur Küste machen wir dann noch den Abstecher nach Apriclae, das sehr ähnlich aussieht. Bekannt ist der Ort wegen der Wandbilder, die eine ehemals ansässige Künstlerkolonie hier hinterlassen hat. Auch der alte Teil von Dolceacqua ist ähnlich aufgebaut, wirkt aber sehr viel aufgeräumter und man merkt den verstärkten Tourismus. Bekannt ist Dolceacqua wegen der Ponte Vecchio, deren Bogen auf manchem Bild zu sehen ist. Zum Abschluss des Tages gehen wir dann noch in die Altstadt von Ventimiglia, deren Wege zum großen Teil eng und verschachtelt zwischen und unter den Häusern hindurch verlaufen. Unser Nachtlager beziehen wir auf dem Stellplatz in Sanremo einen Steinwurf weit vom Meer entfernt. Die riesige Schotterfläche wirkt um diese Jahreszeit sehr geräumig.
Pigna
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Apricale
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Dolceacqua
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Ventimiglia
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Tag 5: Entlang der Küste bis Pietra Ligure
Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Italienischen Rivera. Lediglich Taggia mit seinen engen Gassen, den geschäftigen Plätzen und den Kirchen liegt wenige Kilometer im Landesinneren. In Alassio spazieren wir über den fast leeren Strand. Albenga ist bekannt für seine Geschlechtertürme, die die Innenstadt prägen. Unser Stellplatz liegt diesmal in Pietra Ligure. Der Platz bietet auch Duschen und WCs und ist nur wenige hundert Meter vom Strand und der Strandpromendae entfernt. Da nur wenige Plätze belegt sind, geht es auch ganz entspannt zu. Die Wege und die Stellflächen sind allerdings so eng, dass das Rangieren bei vollem Stellplatz sicher keinen Spaß mehr macht. Die Nähe zum Strand haben wir noch für einen ausgiebigen Abendspaziergang genutzt.
Taggia
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Alessandro
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Albenga
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Tag 6: Zurück ins Landesinnere
Eigentlich wollen wir uns an diesem Tag entlang der Küste weiter in Richtung Genua bewegen und freuen uns schon auf den ein oder anderen Strandspaziergang. Es kommt aber aus zwei Gründen anders. War es uns bisher immer gelungen irgendwo einen Parkplatz für einen Kurzaufentalt zu finden, auf dem auch ein etwas längeres und höheres Fahrzeug Platz fand, ist dies auf dieser Etappe nicht mehr möglich. Es gibt einfach keine Haltemöglichkeiten mehr. Nachdem es dann auch noch anfängt zu regnen, brechen wir kurzentschlossen ins Landesinnere in Richtung Cuneo auf. Auf dem Weg dorthin kommen wir dann zufällig an der Wallfahrtskirche Santuario della Natività di Maria vorbei. Ein wirklich imposantes Bauwerk in einem sehenswerte Ambiente. Auch die Stadt Cuneo gefällt uns sehr gut. Weite Plätze und eine sehr großzügige Fußgängerzone mit netten Arkaden, leckere Dolce und ein komfortabler Stellplatz bei milden Temperaturen und Sonnenschein, was will der Mensch mehr.
Santuario della Natività di Maria
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Cuneo
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Tag 7: Über Barolo nach Vercelli
Nachdem uns die Weinberge um Asti und Alba schon auf der Herfahrt fasziniert haben, fahren wir morgens in der Hoffnung auf einen klaren Blick nach Barolo. Aber auch Nebelschwaden vor klarer Sonne in Kombination mit bunt gefärbten Rebstöcken sind sehr reizvoll. Unser Weg nach Norden führt dann an Alba vorbei. Wir nutzen die Zeit für einen Stadtspaziergang. Da gute Stellplätze in dieser Gegend rar sind, entschließen wir uns dazu, nach Vercelli zu fahren. Aber auch hier sind Ver- und Entsorgung sowie die zwei ausgezeichneten Stellflächen lieblos in die Ecke eines größeren Parkplatzes geklatscht. Wir fühlen uns etwas fehl am Platz, aber zum Glück kommt noch ein weiteres Wohnmobil vorbei. Vercelli selbst ist zwar nicht überragend, bietet aber doch einige Ecken mit typisch italienischem Charme.
Barolo
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Alba
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Vercelli
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Tag 8: Lago di Como
Nach einem Blick aus dem Fenster und der Aussicht auf milde Temperaturen und ganztägigen Sonneschein steht das Tagesprogramm schnell fest. Wir fahren ohne Zwischenstopp wieder auf den Stellplatz von Tavernola, wo wir Mittags ankommen. Den Nachmittag nutzen wir dann für eine kleine Wanderung an der Südwestspitze des Lago die Como entlang nach Como. Dort sehen wir uns die Stadt an und genießen die Sonne im Park, bevor es am See entlang wieder zurückgeht.
Lago di Como und Como
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Tag 9: Nach Norden über die Alpen
Dieser Tag ist für die Rückfahrt reserviert. Wir fahren wieder durch die Schweiz bis nach Deutschland. Nach dem Durchqueren des San Bernardino Tunnels schlägt das Wetter um. Nördlich der Alpen ist es deutlich kälter und es regnet fast durchgehend. Wir sind wieder im Herbst angekommen.