Abschnitt 3: Weiter in Richtung Heimat
Tag 20: Nach Ålesund oder warten auf besseres Wetter
Eigentlich sollte es an diesem Tag über den Trollstigen in Richtung Geiranger gehen. Allerdings hat der Wetterbericht Nebel, Regen und in Geiranger sogar Schnee angekündigt. Daher entschließen wir uns dazu, noch einen Abstecher nach Ålesund einzubauen. Die Stadt liegt auf einer Inselkette und wurde nach einem Brand im Jugendstil wieder aufgebaut. Wir starten bei schönem Wetter vorbei an Wasserfällen und einer historischen Eisenbahnbrücke durch Täler, bei denen man sich immer häufiger fragt, ob es auch hinten einen Ausgang gibt. Dann schlägt das angekündigte Wetter aber mit heftigem Dauerregen zu, so dass wir auf eine richtige Stadtbesichtung verzichten müssen. Die Fotos sind vom Aksla Aussichtspunkt über der Stadt aufgenommen. Die Fahrt hierauf ist aber wohl nur an einem Tag mit so miesem Wetter zu empfehlen, denn die Straßen sind sehr eng, werden auch von Bussen benutzt, und es gibt oben kaum Parkplätze. Auf dem Rückweg nach Åndalsnes übernachten wir bei anhaltendem Dauerregen mitten im „Nirgendwo“. Auf der Karte steht Nysæternakken.
Von Bjorli nach Ålesund |
Ålesund |
Tag 21: Trollstigen, Geiranger, Dalsnibba, Strynefjellet
Dieser Tag beinhaltet gleich mehrere Höhepunkte der Reise. Die Fahrt über den verschlungenen und steilen Trollstigen ist schon ein Highlight für sich. Auch der Blick auf den Geirangerfjord direkt von der Hauptstraße aus ist beeindruckend. Gelohnt hat sich auch der Abstecher auf den knapp 1.500m hohen Dalsnibba, von dem aus sich ein einzeigartiger Blick auf Fjord und Straße bietet. Zum Abschluss machen wir noch einen Umweg über den Gamle Strynefjellsveg, statt den viel kürzeren Weg durch den Tunnel zu nehmen. Der Weg ist nicht asphaltiert und entsprechend schmal. Spannend ist aber auch die Atmosphäre an sich. Die dunklen feuchten Felsen, der Schnee, der aufziehende Nebel und die immer noch erkennbare Sonne hinterlassen den Eindruck, als wären alle Farben aufgebraucht, es zeigt sich sozusagen eine Landschaft in schwarz weiß. Angesichts dieser Atmosphäre und der niedrigen Temperaturen nehmen wir dann doch Abstand davon, auf dem Fjell zu übernachten und fahren weiter. Einige Höhenmeter tiefer sind die Farben wieder zurück und wir finden beim Hjelledalen Aussichtspunkt einen Parkplatz für die Nacht mit herrlichen Blick auf einen imposanten Wasserfall.
Trollstigen |
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Geiranger |
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Strynefjellsveg |
Tag 22: Fjorde, Gletscher, Kirchen und Tunnel
Auch wenn der Blick über Fjorde mitlerweile eigentlich nichts Besonderes mehr ist, sorgen an diesem Tag Sonne und Nebelschwaden doch wieder für neue Eindrücke. Auch der Blick auf den Böyabreen (Gletscher) und eine auf das Abschlecken von Autos spezialisierte Kuhherde bleiben in Erinnerung. Der alte Teil der Gemeinde Lærdal, Namensgeber für den 25km langen Straßentunnel, ist ebenfalls ganz hübsch. Zum Abschluss des Tages steht noch ein Abstecher zur Borgund Stavkyrkje auf dem Programm. Wir übernachten mal wieder auf einem kleinen Rastplatz diesmal nicht weit von Gudvangen entfernt dierkt an der Grenze zur Provinz Hordland.
Böyabreen |
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Lærdal |
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Borgund |
Tag 23: Ein Besuch in Bergen
Als zentraler Punkt steht an diesem Tag der Besuch in Bergen auf dem Programm. Die regenreichste Stadt Europas hält sich aber überhaupt nicht an ihren Ruf und glänz bei sehr angenehmen Temperaturen in gleißendem Sonnenschein. Weil es bei unserer Rückkehr aus der Stadt noch früh am Tag ist, fahren wir noch bis zum Steindalsfossen weiter und übernahcten auf dem Besucherparkplatz.
Tvindefossen |
Bergen |
Steindalsfossen |
Tag 24: Quer durchs Land nach Sand
Nach einer weiteren Besichtigung des Steindalsfossen fahren wir an diesem Tag ein gutes Stück weiter nach Süden. Dabei sehen wir uns noch weitere Wasserfälle und die Stabkirche in Røldal an. Wir haben Glück und bekommen in dem Städtchen Sand noch einen der wenigen Stellplätze zwischen Museum und Fjörd, die nur zu finden sind, wenn man als Ziel die GPS-Koordinaten angibt. Am Abend ist noch Zeit für einen Spaziergang durch Sand und einen Besuch des Sandsfossen am anderen Ende der Ortschaft.
Wasserfälle und Stabkirche |
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Sand |
Tag 25: Stavanger
Ziel dieser Etappe ist Stavanger. Wir sind recht zügig unterwegs, auch wenn die Straßen schmal und kurvenreich sind. Wegen der tiefen Wolken und des eigenenartigen Lichts wirken die Berge und Inseln bei der Überfahrt von Tau nach Stavanger so, als wäre es später Abend, obwohl die Fähre um 11:00 Uhr am Vormittag gestartet ist. Wir sichern uns einen Stellplatz auf dem Campingplatz in Stavanger und wandern die knapp 5km in die Stadt. Hier ist es sehr voll, da das Stadt- oder Hafenfest stattfindet und wohl auch ein paar Leute aus dem schwimmenden Hotel, das am Kai liegt, unterwegs sind.
Meer und Berge |
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Stavanger |
Tag 26: Die Nase des Löwen
Diese Etappe führt mehr oder minder immer an der Küste entlang von Stavanger nach Kristiansand und damit durch den südlichsten Teil Norwegens. Die Küstenorte strahlen Urlaubsstimmung aus und machen einen deutlich wohlhabenderen Eindruck als die Orte im hohen Norden. Die Landschaft zeichnet sich bald durch bizarre Felsformationen aus, die sich leider nicht fotografieren lassen. Die Suche nach dem Stellplatz an der Odderøyhalle auf der Insel Odderøya gleicht trotz Navi und GPS-Koordinaten einer Schnitzeljagd. Die Insel war früher in der Hand des Militärs, wird heute aber in erster Linie für Freizeitaktivitäten genutzt. Im Zuge der Umwidmum wurde dann wohl auch die gesamte Verkehrsführung geändert, was das Navi aber noch nicht mitbekommen hat. Ohne den immer wieder einsetztenden Nieselregen wäre der Abendspaziergang durch Kristiansand angenehmer gewesen.
Entlang der „Südküste“ |
Kristiansand |
Tag 27: Entlang der Küste bis Moss
Nach einem ausgiebiegen Spaziergang über die Insel Odderøya führt der Weg weiter an der Küste entlang. In den Orten herrscht reges Treiben, offensichtlich machen viele Norweger hier Urlaub. Nach einer kurzen Überfahrt endet der Tag am Hafenstellplatz von Moss, wo wir uns erfreulicherweise den letzten regulären Stellplatz sichern können.
Tag 27: Tschüss Norwegen
Nun ist es endgültig an der Zeit Norwegen den Rücken zu kehren und in Richtung Heimat aufzubrechen. Letzter Höhepunkt in Norwegen soll die Altstadt von Fredrikstad werden, die im Reiseführer als Besonderheit gelobt wird. Allerdings scheinen wir hier den völlig falschen Zeitpunkt erwischt zu haben, denn zum einen ist absolut nichts los (zu früh am Tag) und zum aderen gab es am Wochenende vorher das „Mondfest“ und die Aufräumarbeiten laufen noch. Da wir für die Besichtigung deutlich weiniger Zeit gebraucht haben als eingeplant, fahren wir in aller Ruhe durch Schweden bis nach Kungsbacka südlich von Göteborg. Unser Qartier liegt an einer Badebucht außerhalb des Orts. Der Spaziergang über das Gelände der alten Befestigungsanlage „Hunehals Borg“ erweist sich nicht nur wegen der vielen Hinweisschilder, sonder vor allem auch wegen der neugiereigen, felltragenden und blökenden Bewacher als interessant.
Fredrikstad |
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Hunehals Borg |
Tag 28: Dänemark
Diese Etappe führt zunächst nach Dänemark und dann wieder über die Brücken bis fast an die deutsche Grenze nach Hadersleben. Der gut ausgestattet Stellplatz auf einem privaten Hof ist wohl wenig bekannt. Wir bleiben allein.
Tag 29 und 30: Nach Hause
Durch Deutschland geht es über die A7 nach Süden. Da es nördlich von Hamburg und südlich von Fulda nur sehr zäh vorangeht, machen wir noch einen Zwischenstopp in Bad Rappenau. Für den letzten Tag verbleibt daher nur noch eine kurze Etappe und wir sind gegen Mittag wieder zuhause.
Übersicht: die Route
Abschnitt 1: bis zum Nordkapp
Abschnitt 2: das erste Stück nach Süden
Abschnitt 3: weiter in Richtung Heimat